Das reizvolle Pokal-Ortsderby sollte eine echte Galavorstellung im heimischen Stadion werden: Der 1. FC Lok ließ dem Kontrahenten aus Leutzsch überhaupt keine Chance und siegte verdient mit 3:0.
Ausgeglichene erste Hälfte
Maderer, der gegen Erfurt wegen Oberschenkelproblemen ausfiel, nahm zunächst noch auf der Bank Platz. Führ ihn startete erneut Ziane, der damit sein 36. Derby spielen durfte.
Die fast 9.000 Zuschauer sahen in der Anfangsphase ein ausgeglichenes Spiel: Die Gäste waren präsent und hatten auch die erste Abschlusschance – nach Balleroberung im Mittelfeld startete Außenverteidiger Lihsek ein Solo, Naumann machte letztendlich die Beine zu und verhinderte den Einschlag (23.).
Lok hatte mehr Ballbesitz, und nach und nach kamen auch die Möglichkeiten: Siebecks Kopfball nach einer Ecke parierte Gästekeeper Horenburg (28.), Steins Abschluss von der Strafraumgrenze wurde kurz vor der Linie geblockt (34.).
Lok zieht den Turbo an
Mit Einschalten des Flutlichts zu Beginn des zweiten Abschnitts ging es dann ganz schnell. Einen Ballverlust von Seidel auf Höhe der Mittellinie nutzte Maier zu einem schönen Steckpass auf Arcalean. Der hatte nur noch Wendt als Gegenspieler, tanzte diesen aus und tunnelte Horenburg zu umjubelten Führung (47.) – 1:0 für Blau-Gelb!
Die Heimmannschaft hatte alles im Griff, Chemie musste sich der Lok-Dominanz ergeben. Horenburgs Doppelparade gegen Abderrahmanes Distanzschuss sowie Zianes Abstauber verhinderte das schnelle 2:0. Doch Blau-gelb machte weiter. Und wurde belohnt. Der heute bärenstarke Arcalean bekam die Kugel im Strafraum und tunnelte per Drehschuss Horenburg (74.) – Tunnel-Doppelpack! Das Spiel war entschieden, doch das dritte Tor gab es noch: Cevis spielte auf engstem Raum einen Doppelpass mit Maderer und traf zum Endstand von 3:0 (90.+3). Kurz danach war Schluss – Lok Leipzig steht im Achtelfinale des Sachsenpokals!
Fazit: Lok gewinnt wettbewerbsübergreifend das vierte Derby am Stück – und das mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung. Jeder einzelne Spieler weiß, was dieses Spiel für eine Bedeutung hat, und genauso trat das Team auch auf: Hochmotiviert, intensiv in den Zweikämpfen und mit viel Offensivdrang. Das Ergebnis geht in der Höhe voll in Ordnung.
Jetzt kann jeder Lok-Fan erstmal die Woche als Derbysieger genießen – bevor es dann am Sonntag in der Liga weitergeht. Erneut heißt der Gegner Chemie Leipzig! Also: Alle hin und die Mannschaft unterstützen, damit unser Team erneut solch eine Leistung abrufen kann. Anstoß ist diesmal 14 Uhr.
Tore: 1:0 Arcalean (47.), 2:0 Arcalean (74.), 3:0 Cevis (90.+3)
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, Stein, Wilton, Grözinger – Siebeck (51. Cevis), Abderrahmane – Arcalean, Maier (90.+2 Rühlemann), Kang (86. Zimmer) – Ziane (72. Maderer)
BSG Chemie Leipzig: Horenburg – Lisinski, Enke, Wendt (75. Sanin), Lihsek – Mäder, Aliji (84. Griebsch), Kießling (64. Weigel), Seidel – Hoffmann, Bunge (75. Timpelan)
Zuschauer: 8.901
Gelbe Karten: Dombrowa, Wilton (beide Lok), Enke, Aliji, Wendt, Bunge, Hoffmann, Lisinski (alle Chemie)
Foto: GO-Sportfotografie, Text: Hannes Ulrich