Beim Punktspiel zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem FSV Zwickau kam es am gestrigen Abend zu einem Vorfall, der beide Vereine zutiefst erschüttert hat. In der 87. Spielminute wurde im Bereich der Gegengerade ein mit Dreck gefüllter Becher in Richtung der Gästebank geworfen. Der Busfahrer des FSV Zwickau wurde dabei am Kopf getroffen und erlitt eine blutende Platzwunde.
Der mutmaßliche Täter konnte durch den Sicherheitsdienst unmittelbar identifiziert, festgesetzt und der Polizei übergeben werden. Noch am Abend leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann ein. Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat darüber hinaus am heutigen Vormittag ebenfalls Anzeige erstattet.
Unmittelbar nach dem Spiel suchte Loks Geschäftsführer Martin Mieth das Gespräch mit dem verletzten Busfahrer und bat im Namen des gesamten Vereins um Entschuldigung. Die Verletzung wurde medizinisch versorgt; dem Busfahrer geht es den Umständen entsprechend gut, und glücklicherweise blieb es bei dieser Platzwunde.
Um eine sichere und reibungslose Rückreise des FSV Zwickau zu gewährleisten, einigten sich Martin Mieth und FSV-Geschäftsführer André Beuchold auf eine unbürokratische Lösung: Eine Mitarbeiterin aus dem Busfahrer-Team des 1. FC Lok übernahm kurzerhand das Steuer des Zwickauer Mannschaftsbusses und fuhr das Team sicher nach Westsachsen zurück.
Beide Vereine verurteilen den Vorfall ausdrücklich und sind sich einig darin, dass eine derartige Tat in keinem Stadion und in keiner Fanszene toleriert werden darf. Der Täter muss mit deutlichen Konsequenzen rechnen – im Interesse aller, die fairen und sicheren Fußball schätzen.
Der 1. FC Lokomotive Leipzig und der FSV Zwickau danken allen Einsatzkräften sowie den besonnenen Zuschauerinnen und Zuschauern, die zur schnellen Klärung des Vorfalls beigetragen haben.
André Beuchold, Geschäftsführer FSV Zwickau:
"Wir verurteilen den gestrigen Becherwurf auf unseren Busfahrer Stephan aufs Schärfste. Ein derartiges Verhalten hat im Fußball – und nirgends sonst – etwas zu suchen. Wir sind sehr froh, dass es nicht schlimmer ausgegangen ist. Aber eine Platzwunde, die vor Ort getackert wurde, ist schon schlimm genug. Seit dem Vorfall stehen wir in engem Austausch mit den Verantwortlichen von Lok Leipzig und sind sehr dankbar, dass sich der Verein nach dem Spiel sofort um eine Ersatzfahrerin gekümmert hat, die unsere Jungs gut in die heimische GGZ Arena gebracht hat. Man ist solchen Ereignissen als Verein leider schutzlos ausgeliefert und auch wir haben ja bereits unsere ganz eigene Geschichte zu einem Becherwurf. Ich stand direkt neben Stephan, als ihn der gefüllte Becher getroffen hat. Die Freude über den Sieg wurde bei mir dann gestern Abend auch leider sehr getrübt."
Martin Mieth, Geschäftsführer 1. FC Lok Leipzig:
"Ich entschuldige mich noch einmal offiziell im Namen des gesamten Vereins bei der betroffenen Person und beim FSV Zwickau. Wir sind sehr froh, dass es dem FSV-Busfahrer gut geht. Dass wir den FSV bei der Heimreise mit unserer Busfahrerin unterstützen konnten, war das Mindeste, was wir kurzfristig tun konnten. So ein Vorfall hat bei uns absolut nichts zu suchen und wir verurteilen diesen Becherwurf aufs Schärfste. Ich hoffe, dass der durch unsere Security identifizierte mutmaßliche Täter nun auch gerichtsfest überführt werden kann. Ich bedanke mich bei unserem Sanitätspartner, den Johannitern, und unseren Security-Firmen Professional Security Service und 3G projects für das schnelle und professionelle Eingreifen."









