In der Nachholpartie des achten Spieltags verlor der 1. FC Lok Leipzig knapp bei Carl Zeiss Jena. Genügend Möglichkeiten auf einen Punktgewinn hatte unsere Mannschaft, die ein starkes Auswärtsspiel bot – allerdings nicht das nötige Glück auf ihrer Seite hatte.
Einen Wechsel nahm Jochen Seitz vor. Rot-Rückkehrer Abderrahmane startete für Öztürk, der auf der Bank Platz nahm.
Umkämpft, aber chancenarm
Das angekündigte Topspiel entwickelte sich ab der ersten Spielminute. Beide Mannschaften warfen alles rein. Dennoch war das Spiel eher von vielen Zweikämpfen geprägt, richtig gefährlich wurde es selten. Carl Zeiss wurde zunächst aus der Distanz vorstellig: Ein Abschluss von Fritz senkte sich auf das Tordach (6.), Prokopenkos harten Freistoß faustete Naumann weg (15.). Mehr passierte erstmal nicht, die Lok-Defensive stand gut und ließ gegen die zweitbeste Offensive wenig zu. Allerdings gelang auch nicht wirklich etwas nach vorne. Kurz vor der Pause wurde es nochmal hitzig: Nach einem harten Einsteigen von Jenas Fritz gegen Abderrahmane auf Höhe der Mittellinie gab es eine Rudelbildung, der Auslöser sah die gelbe Karte. Dann war Pause.
Schnelles Gegentor und starke Partie in Unterzahl
Jena kam energisch aus der Halbzeit, wollte augenscheinlich die schnelle Führung. Und nach nur sieben Minuten sollte das auch gelingen: Ein Freistoß wurde von der Defensive unzureichend an den Strafraumrand geklärt. Hessel nahm die Kugel mit der Brust an, schlug einen Haken und schoss ins lange Eck. Von Eshele abgefälscht landete der Ball im Netz, Naumann blieb chancenlos (52.). Sehr unglücklich aus Lok-Sicht: Jenas Stürmer bekam den Ball an den ausgestreckten Arm, von wo er ins Tor ging. Natürlich schwer zu sehen für den Unparteiischen, aber eigentlich ein irreguläres Tor.
Der FCL stürmte nun in Richtung Thüringer Tor: Arcalean trieb den Ball übers halbe Spielfeld und spielte einen schönen Steckpass auf Maderer. Loks Stoßstürmer hatte im Strafraum noch das Auge für den auf links eingelaufenen Adetula, der allerdings am stark herauskommenden Keeper Liesegang scheiterte (60.). Das hätte der Ausgleich sein können! Aber auch Jena blieb präsent: Hessels Kopfstoß klärte Abderrahmane kurz vor der Linie (68.).
In der 75. Minute gab es den nächsten Aufreger: Lukas Wilton versprang der Ball nach einem Zweikampf, ohne Kompromisse ging er hinterher und traf dabei Jenas Fritz relativ hart und sah dafür die Rote Karte. Unsere Mannschaft gab auch in Unterzahl alles und hatte Möglichkeiten. Ziane wühlte sich durch den Strafraum und scheiterte aus spitzem Winkel an Keeper Liesegang (86.). Lok drückte bis zum Ende und vergab eine Monster-Möglichkeit in der Nachspielzeit: Ein weiter Dombrowa-Einwurf wurde verlängert, Zianes freien Abschluss konnte Keeper Liesegang abwehren. Die Kugel sprang allerdings zweimal zurück zu Lok-Akteuren, deren Abschlüsse wurden jeweils von der vielbeinigen Defensive abgewehrt. Kurz darauf war Schluss.
Fazit: Anfang Oktober gibt es nun also die erste Niederlage der Saison. Ein spiel- und vor allem kampfstarkes Jena war allerdings auch der anspruchsvollste Gegner bislang. Die Thüringer siegten nicht gänzlich unverdient, allerdings zeigte auch Lok eine richtig gute Leistung. Mit ein bisschen mehr Spielglück und einer besseren Chancenverwertung wäre ein Punkt mindestens möglich gewesen. Die Leistung hat gezeigt: Lok kann weiterhin mit den besten Teams der Liga mithalten. Und genau so eine Leistung braucht es auch am Sonntag. Es geht erneut nach Thüringen, diesmal zu Rot-Weiß Erfurt. Anstoß im Steigerwaldstadion ist 14 Uhr. Alle hin!
Tor: 1:0 Hessel (52.)
FC Carl Zeiss Jena: Liesegang – Butzen, Hessel, Reddemann, Talabidi – Fritz (88. Werner), Schau – Hehne (80. Weihrauch), Hoppe (61. Oduah), Prokopenko (61. Seidemann) – Eshele
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, von Piechowski, Wilton, Grözinger (60. Zimmer) – Cevis (73. Ziane), Abderrahmane, Siebeck (73. Maier) – Arcalean (86. Öztürk), Maderer, Adetula (60. Verkamp)
Zuschauer: 10.405
Gelbe Karten: Hoppe, Trainer Uluc, Fritz, Schau (alle Jena), von Piechowski, Grözinger, Dombrowa, Co-Trainer HIntz (alle Lok)
Rote Karte: Wilton (Lok)
Foto: GO-Sportfotografie, Text: Hannes Ulrich