Der 1. FC Lok gewinnt das achte Spiel am Stück! Bei Temperaturen um die 10 Grad entwickelte sich im eisigen Leipziger Wind ein echter Fußballkrimi, den Lok knapp, aber in der Summe vollkommen verdient, auf die eigene Seite zog.
Eine Änderung gab es im Vergleich zur Galavorstellung vom Wochenende: Verteidiger von Piechowski ersetzte Stein, der zuletzt dreimal am Stück in der Startelf stand. Abderrahmane nahm nach seiner Rotsperre zunächst auf der Bank Platz.
Kaum war das Spiel angepfiffen, da explodierte das „Bruno“ das erste Mal – doch Arcaleans Kopfballtreffer zählte wegen einer Abseitsposition nicht. Doch Lok machte weiter: Maderer umkurvte den Gästekeeper, sein Abschluss wurde auf der Linie geblockt (6.). Der Tabellenführer presste früh und gewann fast jeden Zweikampf, Babelsberg wirkte ein wenig schläfrig.
Also sich die Gäste ein wenig freigeschwommen hatten, ging Lok durch einen 7-Sekunden-Konter in Führung. Naumann klatschte den Ball mit einem weiten Abschlag punktgenau in den Lauf von Arcalean. Der zog Richtung Strafraum, wurde aber zur Grundlinie abgedrängt – in letzter Sekunde gab er die Kugel dann zurück ins Zentrum, Cevis schob am langen Pfosten ein (17.). Was ein Treffer, und was für ein Geistesblitz in der Vorbereitung von unserer Nummer 1!
In der Folge sahen die Fußballfans im kalten, verregneten Probstheida ein ausgeglichenes Spiel. Lok lud die Offensive der Filmstädter dabei einige Male durch Unaufmerksamkeiten in der eigenen Abwehr ein – Müller verzog aus 14 Metern (28.), ein Kopfball nach einer Ecke ging knapp am Pfosten vorbei (30.). Die Leipziger blieben allerdings präsent. Man hatte das Gefühl, das Blau-gelb jederzeit das Tempo anziehen konnte, besonders über den pfeilschnellen Adetula. Die Großchance aufs zweite Tor vergab Öztürk, der alleine vor Gästeschlussmann Stein an dessen starken Reflexen scheiterte (38.). Dann war Pause.
Nach zehn chancenarmen Minuten zum Start der zweiten Hälfte musste Naumann urplötzlich die Führung retten: Im Eins-gegen-Eins mit Covic kam er schnell raus und parierte den freien Abschluss (56.). Und die Gäste machten weiter: Seidels Distanzschuss nach einer Stunde ging nur Zentimeter über den Kasten. Von der starken Anfangsphase der Babelsberger angestachelt, machte die Lokomotive nun wieder mehr – und Arcalean hätte das zweite Tor erzielen müssen. Nach Flachpass ballerte er das Spielgerät aus fünf Metern aber über das Tor (62.).
Die beste Möglichkeit Babelsbergs geschah kurz vor Schluss, aber Naumann lenkte den Schuss von Didoss an den Pfosten (82.). Was für eine Partie unseres Schlussmanns! Danach drückte Babelsberg bis zum Ende, Lok stand hinten drin. Doch die Defensive blieb stabil! Und so hielt die Führung auch über 95 Minuten – Heimsieg!
Fazit: Die Mannschaft hat heute mal wieder Widerstandsfähigkeit bewiesen und einen spielstarken Gegner besiegt. Der entscheidende Faktor war Andreas Naumann: Mit starken Paraden sorgte er für das fünfte Zu-Null-Spiel. So kann es weitergehen!
Tor: 1:0 Cevis (17.)
Torschüsse: 11 – 10
Ecken: 3 – 4
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, von Piechowski, Wilton, Grözinger – Cevis (75. Kabashi), Siebeck, Öztürk (57. Abderrahmane) – Arcalean (75. Verkamp), Maderer (75. Ziane), Adetula (90. Stein)
SV Babelsberg 03: Stein – Lang (88. Postelt), Zeiger, Kastenhofer, Büch – Schätzle – Schmidt (67. Werbelow), Covic, Bürger (67. Perovic), Didoss – Müller
Zuschauer: 5.077 (ca. 200 Gästefans)
Gelbe Karten: Wilton, von Piechowski, Stein, Siebeck (alle Lok), Co-Trainer Frahn, Zeiger, Schmidt, Schätzle (alle Babelsberg)
Rote Karte: Gästetrainer Ermel
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich