Der 1. FC Lok verliert vor großartiger Kulisse von 11.532 Zuschauern (darunter 600 Lok-Fans) in einem hochklassigem Regionalligaspiel spät in Cottbus. In einem dramatischen und mitreisenden Match konnte unsere Mannschaft das Spiel nach frühem Rückstand in der zweiten Hälfte drehen, um dann unglücklich in der Nachspielzeit doch noch den kürzeren zu ziehen.
Trainer Tomislav Piplica musste seine Startelf im Vergleich zum Spiel am letzten Freitag auf einer Position verändern. Für seinen gesperrten Sohn rückte Maximilian Schütt in die Startelf.
Die Heimmannschaft startete selbstbewusst in die Partie und wollte sofort zeigen, dass die drei Punkte in Cottbus bleiben. Und nach nicht einmal fünf Minuten klingelte es schon im Kasten der Blau-Gelben: Pronichev und Thiele kombinierten sich mit einem einfachen Doppelpass durch die Lok-Abwehr, letzterer blieb vor Müller eiskalt und besorgte die frühe Führung. Auch in der Folge bekamen die Leipziger keinen Fuß in die Partie, Cottbus war in jeder Aktion wacher und spritziger. Nach 20 Minuten musste Müller mit einer starken Parade das nächste Gegentor verhindern, er lenkte Campulkas Schuss an den Pfosten. Nach dieser Aktion kam Lok aber gut ins Spiel, wurde ballsicherer und hatte selbst Offensivaktionen. Mehr als Halbchancen sprangen aber nicht heraus, weshalb Energie mit der Führung in die Pause ging.
Auch in die zweite Hälfte starteten die Lausitzer offensiv und belohnte sich schnell mit dem 2:0. Nach einem Steilpass war Thiele auf der Außenbahn durchgebrochen, seinen Pass in die Mitte veredelte Heike. Die jetzt schwierige Situation nahmen die Probstheidaer aber an und kämpften sich zurück in die Partie. Einen hohen Ball von Sirch konnte Atilgan am Strafraum festmachen. Dieser steckte durch auf Adigo, der Cottbus Keeper Bethke zum Anschlusstreffer tunnelte (57.). Und diese langen Bälle brachten Lok nun endgültig zurück in die Partie. Nach einem eben solchen legte der durchbrechende Held den Ball an den Elfmeterpunkt zum völlig freistehenden Ballo, der eiskalt zum Ausgleich traf (70.). Die Leipziger blieben auch in der Folge dran. Nach Foul an Ballo gab es Elfmeter für die Loksche, den Abderrahmane in die Tormitte verwandelte. Nach 82 Minuten krönte die Mannschaft ihr großartiges Comeback!
Doch leider bewies auch Cottbus Stehauf-Qualitäten. Eine Direktabnahme von Heike schlug genau im Eck ein (86.). Und die Gastgeber wollten und brauchten mehr! Vom Publikum angepeitscht gelang dies auch, als Scherbakowski in der Nachspielzeit per Seitfallzieher nach einer Flanke traf. So endet ein denkwürdiges Spiel mit dem besseren Ende für die Lausitzer.
Nächsten Sonntag kommt nun Chemie Leipzig zum Stadtderby nach Probstheida. Anpfiff ist um 16 Uhr. Alle ins Bruno!
Noch kein Derbyticket? Online: bit.ly/Lok-Tickets
Tore: 1:0 Pronichev (5.), 2:0 Heike (52.), 2:1 Adigo (57.), 2:2 Ballo (70.), 2:3 Abderrahmane (82.), 3:3 Heike (86.), 4:3 Shcherbakovski (90.+3)
FC Energie Cottbus: Bethke – Hasse, Campulka (63. Bretschneider), Hildebrandt, Slamar – Pronichev (70. Shcherbakovski), Pelivan, Hofmann – Krauss (70. Halbauer), Heike (87. Juckel) – Thiele
1. FC Lokomotive Leipzig: Müller – Zimmer, Wilton, Schütt, Dombrowa – Sirch, Löhmannsröben, Weigel (59. Abderrahmane) – Atilgan (59. Held), Adigo – Ballo
Zuschauer: 11.532
Gelbe Karten: Hofmann, Pelivan, Halbauer (alle Cottbus), Dombrowa, Weigel, Löhmannsröben (alle Lok)
Text: Hannes Ulrich – Foto: Thomas Gorlt