Nach dem Derbysieg ist vor dem Derbysieg! Binnen sieben Tagen hat der 1. FC Lok Leipzig den ewigen Kontrahenten aus Leutzsch zum zweiten Mal in die Schranken gewiesen. Beim 2:0-Heimsieg zeigte Blau-Gelb erneut eine abgeklärte Leistung.
Ereignisarme erste Hälfte
Zwei Veränderungen gab es im Vergleich zum Pokalerfolg: „Ayo“ Adetula und Laurin von Piechowski starteten für Mingi Kang und der gesperrten Lukas Wilton.
Im mit 11.221 Zuschauern ausverkauften Bruno-Plache-Stadion sahen die Fans eine ähnliche Partie wie vor einer Woche: Lok war feldüberlegen, Chemie hielt kämpferisch dagegen. Und der Gast hatte zunächst auch die besseren Torabschlüsse. Nach Ballgewinn im Mittelfeld zog Kießling Richtung Strafraum, Naumann parierte den wuchtigen Distanzschuss (16.). Kurze Zeit später kam der Offensivmann zur nächsten Chance, als er von einer Uneinigkeit in Loks Defensive profitierte – erneut war unsere Nummer 1 aus spitzem Winkel zur Stelle! Blau-Gelb spielte offensiv gefällig und geduldig, aber ohne die letzte Durchschlagskraft. Die Chancen sollten aber kommen.
Arcalean macht’s wie vor einer Woche
Wie vor sieben Tagen kam Lok bärenstark und mit mächtig Offensivdrang aus der Kabine. Adetula schlenzte die Kugel auf die Latte (52.) – und nur vier Minuten später klingelte es. Siebeck tankte sich auf links bis zur Grundlinie durch und gab den Ball in die Mitte. Das Spielgerät rutschte durch zum im Rückraum lauernden Arcalean, der die Kugel per Dropkick-Aufsetzer in die Maschen setzte. Die sehenswerte Führung!
Es war ein Spiegelbild zum Pokalduell: Loks Druck war in der zweiten Hälfte erneut einfach zu groß. Die Gastgeber machten weiter und trafen zur Entscheidung. Eine Außenristflanke von Cevis legte Arcalean im zweiten Versuch clever auf Maderer ab, der aus elf Metern ins Eck traf (76.) – das 2:0, die Vorentscheidung! Ganz Probstheida war in Feierlaune, bis zum Abpfiff passierte nichts mehr. Nun konnte die Party so richtig starten.
Fazit: Unfassbar, Lok Leipzig gewinnt das fünfte (!) Derby am Stück! Tut-Tut - der Express aus dem Leipziger Südosten spielte das Prestigeduell erneut sehr abgezockt und routiniert. Die Mannschaft von Jochen Seitz weiß einfach, wie man Derbys gewinnt!
Wer hat Lust aufs nächste Topspiel? Natürlich jeder blau-gelbe Fan! Am Freitag geht es zum Flutlichtspiel nach Halle, Anpfiff ist 19 Uhr. Auf geht’s!
Tore: 1:0 Arcalean (56.), 2:0 Maderer (76.)
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, Stein, Von Piechowski, Grözinger – Siebeck (88. Öztürk), Abderrahmane – Arcalean (88. Verkamp), Maier (72. Cevis), Adetula (72. Kang) – Ziane (65. Maderer)
BSG Chemie Leipzig: Horenburg – Enke, Hollenbach, Wendt – Aliji (46. Nadjombe), Lisinski (89. Griebsch), Kießling (80. Timpelan), Seidel (80. Sanin), Lihsek – Hoffmann, Ratifo
Zuschauer: 11.121
Gelbe Karten: Wendt, Horenburg, Aliji, Timpelan, Hollenbach (alle Chemie)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich