Wille, Leidenschaft, Derbysieg! Im ausverkauften AKS sahen die 700 mitgereisten Lok-Fans einen reifen wie kämpferisch beeindruckenden Auftritt ihres Teams. Bei bestem Fußballwetter wurden dem ewigen Rivalen gleich drei Buden eingeschenkt.
Eine Verletzungsmisere im Team zwang Jochen Seitz zu drei Wechseln: Für Eichinger (Muskelfaserriss) sowie die angeschlagenen Adigo und Maderer starteten Cevis, Klump und Ziane.
Der Start gehörte den Gastgebern: Eine erste Flanke fand den freistehenden Mäder, der aus fünf Metern per Kopf an Naumann scheiterte (6.). Chemie schien sofort wach und aktiv, Lok brauchte seine Zeit, um in der Partie anzukommen. Besonders mit dem hohen Pressing der Leutzscher hatte der Tabellenführer seine Probleme.
Nach 20 Minuten stabilisierte sich Lok, konnte das Spiel beruhigen und selbst viel Ballbesitz sammeln. Kurz darauf gab es dann auch die erste Topchance: Ein hoher Ball wurde länger und länger und landete halbrechts im Strafraum bei McLemore, der den Ball aus fünf Metern volley nahm. Keeper Bellot verhinderte mit dem Knie den Einschlag (24.).
Lok war nun die etwas bessere Mannschaft, ohne zunächst groß gefährlich zu werden. Es war das erwartet harte und hitzige Spiel.
Kurz vor der Halbzeit musste McLemore nach einem Foulspiel der Chemiker verletzt ausgewechselt werden. Doch der folgende Freistoß aus dem Halbfeld sorgte direkt für die Führung: Verkamp servierte den Ball perfekt auf den stark eingelaufenen von Piechowski, der die Kugel mit dem Knie ins Netz stocherte (42.). Das Tor war fast eine hundertprozentige Kopie des Treffers im Derby vor zwei Wochen, als der Verteidiger ebenfalls nach einem Standard traf. So ging die „Loksche“ mit einer Führung in die Pause!
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Beginn des Spiels: Chemie war aktiv, kam aber kaum zu Möglichkeiten. Lok hielt mit viel Einsatz und einer aufmerksamen Defensive dagegen.
Zudem blieb das Team aus Propstheida gefährlicher: Ein direkter Klump-Eckball wurde auf der Linie geklärt (56.), Zianes Kopfball-Bogenlampe von Bellot aus dem Winkel gefischt (58.). Anschließend tat sich dann wenig in den Strafräumen, es blieb allerdings das umkämpfte Stadtderby, in dem unsere Mannschaft alles reinschmiss!
Kurz vor Anbruch der Schlussphase sorgte Siebeck für den kollektiven blau-gelben Jubel: Nach einem traumhaften Chip-Ball von Dombrowa wurde Verkamp zwar von Bellot abgeräumt, Siebeck schnappte sich allerdings den Abpraller und vollstreckte ins verwaiste Chemie-Tor (77.). Die Entscheidung!
Der Widerstand der Leutzscher war gebrochen, die Köpfe hingen tief. Doch Lok zeigte kein Erbarmen und sorgte kurz darauf für den Gnadenstoß: Abderrahmane zirkelte einen Freistoß wunderschön ins Tor (89.). Das 3:0 war der Endstand.
Was für eine Leistung unserer Mannschaft! Und das I-Tüpfelchen gibt es beim Blick auf die Tabelle: Lok baut den Abstand auf Verfolger Halle auf zehn Punkte aus! Unbeschreiblich!
Nächste Woche kommt der BFC Dynamo ins „Bruno“, Anpfiff ist 16 Uhr. Unterstützt alle die „Loksche“ auf dem nächsten Schritt Richtung Meisterschaft. Jetzt Tickets sichern: www.ticket-onlineshop.com/ols/lok-leipzig/de/tagesfahrkarten/channel/shop/areaplan/venue/event/565474
Tore: 0:1 von Piechowski (42.), 0:2 Siebeck (77.), 0:3 Abderrahmane (89.)
Torschüsse: 9 – 14
BSG Chemie Leipzig: Bellot – Weigel, Kohn, Rüth (80. Marino) – Brügmann (88. Oke), Kaymaz, Mäder (88. Lisinski), Mast, Wajer – Ratifo, Mauer (61. Kirstein)
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, von Piechowski, Wilton (62. Aracic), Klump – Abderrahmane – McLemore (41. Ogbidi), Siebeck, Cevis (62. Piplica), Verkamp (86. Elsner) – Ziane (86. Maderer)
Zuschauer: 4.999 (ca. 700 Lok-Fans)
Gelbe Karten: Weigel, Kaymaz, Mast, Mäder, Wajer (Chemie), Ziane, Cevis, Verkamp (Lok)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich