Der 1. FC Lok Leipzig hat trotz zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung nur einen Punkt beim Schlusslicht FSV Luckenwalde geholt. Vor knapp 1.200 Zuschauern kamen die Leipziger gut in die Partie, zweikampfstarke Luckenwalder gaben aber nie auf und trafen spät zum Ausgleich.
Zwei Änderungen gab es beim Spitzenreiter: Adigo ersetzt den verletzten Siebeck, zudem musste Ogbidi auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Kang in die Mannschaft, der das erste Mal seit Anfang November in der Startelf stand.
Das Schlusslicht startete gut in das Heimspiel und setzte die ersten Akzente: Ein Distanzschuss kam aber genau auf Naumann (6.), kurz darauf setzte Jacobi einen Kopfball klar über das Tor (8.). Nach gut zehn Minuten waren dann aber auch die Leipziger in der Partie angekommen und hatten vor allem über die rechte Seite mit Verkamp und Dombrowa gefährliche Durchbrüche.
Als das Spiel dann ein bisschen einzuschlafen schien, sorgte Adigo für die Führung: Die Defensive klärte einen Ball genau vor die Füße des Nationalspielers, der aus knapp 20 Metern abschloss und in die Tormitte traf. Sein Versuch wurde noch entscheidend abgefälscht, so hatte Keeper Tittel keine Abwehrchance (21.). Es war das erste Saisontor des Außenspielers.
In der Folge trat Lok sehr dominant auf und drückte Luckenwalde in deren Hälfte. Klare Möglichkeiten gab es allerdings lange Zeit nicht. Fünf Minuten vor der Pause hatte die Heimmannschaft ihre beste Möglichkeit. Schneider zog einen Freistoß aus zentraler Position direkt ins rechte Toreck, Naumann konnte mit einer schönen Flugeinlage parieren. Kurioserweise gab es auf der Gegenseite eine fast identische Position, wo Offensivspieler Eichinger zeigte, wie man es besser macht: Sein direkter Versuch aus 25 Metern schlug genau im linken Toreck ein, ein starker Treffer zum 2:0 (42.).
Wer dachte es geht mit dieser beruhigenden Führung in die Pause, sah sich aber getäuscht, denn Luckenwalde stellte nur eine Minute später den alten Abstand wieder her. Ein Chip-Ball rutschte durch bis an den Fünfer, wo Jannene durchgelaufen war und einnetzte (43.). Und es kam noch schlimmer: In der 45. Minute zeigte Schiedsrichter Wien nach Rempler von Wilton auf den Punkt. Doch Vierling scheiterte mit seinem Versuch an Naumann, der die Ecke geahnt hatte! Kurz darauf war nach einer ereignisreichen Schlussphase Halbzeit.
Der zweite Durchgang verlief nicht mehr so ereignisreich. Zwar hatte Lok direkt nach der Pause eine gute Chance in Person von Piplica (47.), zwingend wurde es aber selten. Luckenwalde hielt mit viel Energie und Zweikampfstärke dagegen. In der 70. Minute wurde es erneut nach einem Freistoß gefährlich, doch diesmal hielt Tittel den Schuss von Eichinger. Eben dieser hatte zehn Minuten vor dem Ende erneut die Möglichkeit zur Entscheidung, schoss aber von der Strafraumgrenze drüber. So blieb es ein offenes Spiel, in dem Luckenwalde nie aufgab.
Und so kam es, wie es kommen musste: Nach einer Flanke von der rechten Seite traf Schröder per Kopfball zum nicht unverdienten Ausgleich (84.). Dabei blieb es dann bis zum Ende.
Lok Leipzig kann damit auch im fünften Spiel in Folge nicht gegen den FSV Luckenwalde gewinnen. Vorläufig beträgt der Abstand auf den Tabellenzweiten aus Halle neun Punkte, die allerdings noch ein Spiel in der Hinterhand haben.
Nach einer starken ersten Saisonhälfte steht jetzt erstmal die Winterpause an, bevor es dann Anfang Februar beim FC Eilenburg weitergeht.
Tore: 0:1 Adigo (21.), 0:2 Eichinger (42.), 1:2 Jannene (43.), 2:2 Schröder (84.)
FSV Luckenwalde: Tittel – Albrecht (83. Böhmert), Vierling, Bruns, Jannene – Mattmüller (60. Kolenda), Schneider, Jacobi (77. Geisler), Schleinitz (83. Schröder) – Gollnack, Kühn (60. Neumann)
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, von Piechowski, Wilton, Piplica (87. Elsner) – Abderrahmane, Adigo – Kang, Eichinger, Verkamp (83. Ogbidi) – Maderer (68. Ziane)
Zuschauer: 1.225
Gelbe Karten: Jannene, Gollnack, Jacobi, Schneider, Vierling (alle FSV), Piplica, Naumann, Dombrowa, Eichinger (alle Lok)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich