Am 15. Spieltag ist es also passiert, der 1. FC Lok Leipzig hat das erste Spiel in dieser Saison verloren. Die fast 6.000 Zuschauer sahen ein sehr umkämpftes Match, in denen die Chemnitzer mit einer defensiv starken Leistung die Lok-Offensive zur Verzweiflung brachten.
Jochen Seitz musste erneut ungewollt die Rotationsmaschine anschmeißen. Zwar waren Piplica und von Piechowski wieder fit, allerdings fehlten Abderrahmane und Dombrowa gelbgesperrt. Ziane startete erneut für den verletzten Maderer.
Im Duell der besten gegen die zweitbeste Defensive ging es sofort feurig los: Nach nicht einmal einer halben Minute gab es den ersten Angriff der Leipziger, an dessen Ende Eichingers abgefälschter Abschluss knapp vorbeiging. Auch die anschließende Ecke sorgte für Gefahr, Chemnitz konnte den Ball nicht klären, doch Piplicas Abschluss ging klar über das Tor. Kurz darauf kamen auch die Gäste das erste Mal vor das Lok-Tor, nach einem Pass drehte sich Eshele um Verteidiger von Piechowski, scheiterte mit seinem Schuss aber an Naumanns Fußparade (5.).
Nach dieser ereignisreichen Anfangsphase war erstmal ein bisschen Leerlauf angesagt. Chemnitz verteidigte sehr aufmerksam und ließ nichts zu, Lok fand keine Lösungen. Viele Zweikämpfe und kleinere Fouls im Mittelfeld sorgten dafür, dass das Spiel oft unterbrochen war.
Nach 36 Minuten stand es dann auf einmal 1:0 für die Gäste: Der CFC kam einmal über die rechte Seite nach vorne, die weite Flanke landete auf dem Kopf von Eshele, der zurück in die Mitte legte. Dort stand der Südkoreaner Seo, der mit seinem Abschluss Aracic tunnelte und ins Tor traf. Kurz darauf war Halbzeit.
Chemnitz kam sehr spritzig aus der Pause und hatte gleich zwei gute Möglichkeiten: Doch Seo scheiterte jeweils nach einem gut vorgetragenen Konter an Naumann (49./ 52.). Knapp drei Minuten später musste das Spiel dann unterbrochen werden, da sich Hauptschiedsrichter Jessen an der Wade verletzt hatte. Nach 25-minütiger Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden, der bisherige Schiedsrichterassistent Bauer übernahm die Leitung. Ein Ordner mit der nötigen Lizenz wurde der neue Linienrichter.
Auch in der Folge taten sich die Leipziger schwer, Chancen zu kreieren. Es wurde viel mit langen Bällen gearbeitet, darauf schien sich die CFC-Abwehr aber eingestellt zu haben. So entstand kaum einmal Gefahr. Erst in der 75. Minute wurde es nach einem Freistoß mal wieder gefährlich, Siebeck drückte den Ball allerdings über das Tor.
In den letzten zehn Minuten wurde es dann fast schon dramatisch: Lok rannte unerbittlich an und eine Flanke nach der anderen flog in den Gäste-Strafraum, die sich aber immer wieder dazwischen warfen. Eine letzte Ecke in der Nachspielzeit flog dem Spitzenreiter um die Ohren, als der CFC konterte. Der aufgerückte Naumann passte ungenau, Wolter gewann das anschließende Sprintduell gegen den Keeper und traf mit der letzten Aktion zur Entscheidung (90.+7).
Die Loksche blieb somit das erste Mal in dieser Saison ohne eigenen Treffer und muss sich dem Chemnitzer FC geschlagen geben. Aber genau jetzt heißt es, die Mannschaft weiterhin zu unterstützen! Gelegenheit dazu gibt es bereits nächste Woche Samstag im Sachsenpokal: Lok Leipzig reist zu Budissa Bautzen, Anstoß im Stadion Müllerwiese ist 15 Uhr.
Tore: 0:1 Seo (36.), 0:2 Wolter (90.+7)
1. FC Lokomotive Leipzig: Naumann – Wilton, Aracic (62. Elsner), von Piechowski, Adigo – Piplica (85. Rieger), Siebeck – Kang (74. Ogbidi), Eichinger, Verkamp – Ziane
Chemnitzer FC: Adamczyk – Liesek, F. Müller, Zickert, Reutter – Rücker, Erlbeck (36. Eppendorfer) – Seo (84. Wolter), Mergel (84. Fischer), Damer – Eshele
Zuschauer: 5.792
Gelbe Karten: Eichinger, Wilton, Piplica (alle Lok), Liesek, Eppendorfer (beide CFC)
Foto: Familie Bahrdt - Text: Hannes Ulrich