Im absoluten Topspiel der Regionalliga Nordost hat Lok Leipzig sein Auswärtsspiel beim Halleschen FC verdient mit 1:0 gewonnen. Die über 13.000 Zuschauer bekamen ein hochklassiges Spiel geboten, eine starke Mannschaftsleistung der Gäste ermöglichte am Ende die drei Punkte.
Im Vergleich zum Sieg gegen Viktoria Berlin gab es keine Veränderungen in der Startelf.
Von der ersten Minute an entwickelte sich ein intensives und temporeiches Regionalligaspiel. Der Spitzenreiter war sofort präsent in den Zweikämpfen und presste Halle in die eigene Hälfte. Nach nicht einmal sieben Minuten belohnte sich die Mannschaft: Eichinger setzte sich auf der rechten Außenbahn sehenswert durch, tunnelte bei seinem Dribbling Landgraf. Anschließend fand er mit seiner präzisen Flanke den Kopf von Maderer, der gegen die Laufrichtung des Keepers eiskalt mit dem Kopf vollstreckte. Er traf damit zum dritten Mal in Serie und versetzte die knapp 3.000 Lok-Fans in Ekstase.
Trotz dem nervösen Start des HFC gab es nach einer Viertelstunde auf einmal Elfmeter für die Hausherren. Verteidiger von Piechowski räumte bei einem Klärungsversuch Polat ab, Schiedsrichter Eugen Ostrin zeigte auf den Punkt. Doch Krake Andreas Naumann hatte bei Landgrafs Versuch die richtige Intention und fischte den Ball sehenswert aus der Ecke! Nach seinem parierten Elfmeter in Luckenwalde hielt er auch den zweiten Elfmeter gegen Lok in dieser Spielzeit, behält somit seine 100 % Quote.
Das Tempo blieb sehr hoch. Kang scheiterte nach schöner Seitenverlagerung von Eichinger am Außennetz (20.), auf der anderen Seite klatschte ein Distanzschuss von Löhmannsröben an den Pfosten (25.). Insgesamt blieben die Leipziger aber die bessere Mannschaft: Hinten stand die Defensive sattelfest, vorne blieb man durch Konter brandgefährlich. Wieder einmal initiierte der starke Eichinger eine Situation und spielte einen Steckpass auf Maderer, der aus halbrechter Position am Außenpfosten scheiterte (37.). Kurz vor dem Seitenwechsel hätte Halle trotzdem fast ausgeglichen. Kulke kam auf einmal frei zum Abschluss, Dombrowa klärte aber auf der Linie (45.). Danach war Pause.
Bei einsetzendem Schneefall setzte Lok auch nach dem Seitenwechsel den ersten richtig dicken Akzent. Nach einer Ecke köpfte Kang aufs Tor, doch Inaler klärte auf der Linie, indem er den Ball an die Unterkante der Latte donnerte. Von dort fiel der Ball knapp vor die Torlinie und wurde dann geklärt (49.). Fünf Minuten später zischte ein Distanzschuss von Eichinger knapp über den Kasten.
In der Folge zogen sich die Leipziger zurück und verteidigten leidenschaftlich. Halle fand kaum eine Lösung gegen die aufmerksame Defensive. Nach 71 Minuten ging eine schwierig zu nehmende Direktabnahme von Polat über das Lok-Tor.
Die Schlussphase wurde einmal hitzig und nervenaufreibend, viele hohe Bälle flogen in den Strafraum der Gäste. Ein Tor von Löhmannsröben wurde wegen Foul gegen Naumann aberkannt. In der Nachspielzeit sah Halles Landgraf noch nach taktischem Foul gegen Kang die Ampelkarte. Doch nach einer fast achtminütigen Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Ostrin das Spiel ab!
Was für ein Spiel, was für eine leidenschaftliche und kämpferische Leistung unserer Mannschaft, die auch spielerisch ein Top-Spiel machte. Nach 22 Spieltagen distanziert man den Verfolger aus Halle auf neun Punkte, hat selbst sagenhafte 53 Punkte auf dem Konto. Chapeau!
Nächste Woche Samstag geht es im Bruno-Plache-Stadion weiter. Zu Gast ist die zweite Mannschaft von Hertha BSC, Anpfiff ist 16 Uhr.
Tor: 0:1 Maderer (7.)
Torschüsse: 17 – 12
Spieler des Spiels: Andreas Naumann
Hallescher FC: Bendel – Landgraf, Halili, Löhmannsröben, Hauptmann (68. Halangk) – Stierlin (79. Nietfeld), Kulke – Polat, Inaler – Eshele (79. Wosz), Hartmann (62. Akono)
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Adigo, Wilton, von Piechowski (61. Kireski), Dombrowa – Siebeck, Abderrahmane (83. Piplica) – Kang, Eichinger (83. Cevis), Verkamp (72. McLemore) – Maderer (72. Ziane)
Zuschauer: 13.105 (ca. 3.000 Lok-Fans)
Gelbe Karten: Hauptmann, Löhmannsröben, Kulke, Landgraf, Polat, Bendel, Wosz, Halili (alle HFC), Eichinger, von Piechowski, Abderrahmane, Malik McLemore (alle Lok)
Gelb-Rote Karte: Landgraf (HFC)
Foto: Familie Bahrdt - Text: Hannes Ulrich