Die Fachleute sind sich einig: Unter all den großen Fußballern, die die Messestadt bislang gesehen hat, ragt einer noch ein wenig mehr heraus: Henning Frenzel! Unser Ehrenmitglied hat 506. Spiele – das letzte mit 62 Jahren (!) – für den Ersten Deutschen Meister bestritten. Jetzt steht der Umzug zu seiner Tochter in die Nähe von Frankfurt am Main an. Leider machen die Herausforderungen des Alltags auch nicht vor unserer inzwischen 83-jährigen Legende Halt. Weggefährten sowie Vertreter der FCL-Gremien und Geschäftsführer Martin Mieth haben ihn in den vergangenen Tagen offiziell verabschiedet.
Geschäftsführer Martin Mieth: „Henning ist einer der Spieler, die den Mythos um den 1. FC Lokomotive Leipzig begründet haben. Ich bin sehr stolz, dass ich diese Lok-Legende kennenlernen durfte. Als Gast zu unseren Heimspielen oder unzähligen Events war er stets ein gefragter Gesprächspartner, der viel über Lok und den Fußball erzählen konnte. Ein Höhepunkt war dabei die Feierstunde im letzten Jahr zum 50. Jubiläum der Europapokalsaison 1974, in welcher Lok das Halbfinale erreichte. Ich wünsche ihm und seiner Frau noch viele schöne gemeinsame Jahre im Kreise der Familie. Henning ist stets willkommen bei seiner Loksche.“
1963 kam der gebürtige Geithainer nach Probstheida, wurde 1966 Torschützenkönig der DDR-Oberliga, holte mit seinen Blau-Gelben im selben Jahr den Internationalen Fußball-Cup sowie 1976 den FDGB-Pokal. Hinzu kommen die DDR-Vizemeisterschaft 1967 und 1974 das Erreichen des Halbfinales im UEFA-Pokal. Außerdem bestritt er 56 Länderspiele und gewann 1964 Bronze mit dem DDR-Team bei den Olympischen Spielen in Tokio. Als Nachwuchstrainer zeigte Henning Frenzel zudem nachfolgenden Generationen in Probstheida, was alles mit dem Ball möglich ist.
Lieber Henning, wir wünschen dir noch viele, viele schöne Jahre mit deinen Liebsten und die dafür nötige Gesundheit. Der 1. FC Lok und alle seine Anhänger stehen immer an deiner Seite.