Danke eines Tores in der Nachspielzeit hat der 1. FC Lok sein Pokalspiel gegen die SG Taucha gewonnen. Bei Temperaturen weit über 30 Grad hielt der Underdog lange gut mit, bis sich am Ende doch die Qualität des Favoriten durch setzte.
Trainer Jochen Seitz rotierte einmal komplett durch und brachte acht neue Spieler in die Startelf. Spieler wie Ersatztorwart Müller und Last-Minute Neuzugang Eichinger bekamen die Möglichkeit, sich zu zeigen.
Wie erwartet zeigten sich die Leipziger von Beginn an tonangebend und hatten viel Ballbesitz. Taucha stand tief, um dann bei Ballgewinn mit langen Bällen in die Spitze zu agieren. Lok tat sich deshalb sehr schwer, Chancen zu kreieren. Erst in der 26. Minute wurde es das erste Mal gefährlich, Adigos Schuss wurde aber geblockt. Nach der Trinkpause wurde es dann zwingender, Abderrahmanes Kopfball landete auf der Latte (34.), Ballo scheiterte alleine vor Taucha-Keeper Grüne am stark parierenden Schlussmann (40.). Fast schon typisch für so ein Spiel war es dann eine Ecke, die den Favoriten erlöste: Ziane köpfte humorlos ein (42.).
Nach der Pause war es ein ähnliches Spiel: Lok agierte kontrolliert, aber ohne die zwingenden Chancen. Nach gut einer Stunde wurde der Sechstligist das erste Mal gefährlich, einen Kopfball fing Müller aber sicher. Die Messestädter wollten zwar das zweite Tor, aber es fehlte oft die Genauigkeit in den Aktionen. Die Defensive der Gastgeber verteidigte aber auch aufopferungsvoll.
Und ohne eine alte Fußballweisheit zu zitieren passierte dann eben das, was passieren musste: Im Anschluss an einen abgeblockten Freistoß sicherte sich Taucha-Außenverteidiger Bochmann den Ball und drosch diesen traumhaft aus gut 25 Metern zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen (90.+2). Wie angestachelt versuchten es die Leipziger dann nochmal und hatten doch noch das letzte Wort. Nach einer Ecke nahm der eingewechselte Zimmer den Ball Volley und traf wunderbar ins linke Toreck (90.+5). Die gut 1.500 Lok-Fans konnten somit doch noch den Einzug in die nächste Runde feiern.
Zeit zum Ausruhen bleibt keine: Bereits am Mittwoch empfängt Lok Leipzig den FSV Zwickau. Anpfiff im Bruno-Plache-Stadion ist 19 Uhr. Tickets gibt es hier im Vorverkauf: bit.ly/Lok-Tickets
Tore: 0:1 Ziane (42.), 1:1 Bochmann (90.+2), 1:2 Zimmer (90.+5)
SG Taucha 1899: Grune – Baumgart (88. Rietschel), Richter, Klatt, Bochmann – Jung (70. Pfeffing), J. Lehmann, Butzke, Tzeuschner (77. Döbelt) – P. Lehmann (77. Bryks), Abdelrahim (63. Steinbach)
1. FC Lokomotive Leipzig: Müller – Wilton, Kireski, von Piechowski, Ballo – Eichinger (83. Zimmer), Abderrahmane (62. Siebeck), Piplica, Adigo (62. Ogbidi) – Elsner (74. Kang), Ziane (62. Maderer)
Zuschauer: 1.700
Gelbe Karte: Bochmann (Taucha)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich
