Lok Leipzig besiegt Budissa Bautzen und steht unter den besten acht Teams des Sachsenpokals. Die Senfstädter waren vor allem in der ersten Hälfte ein unangenehmer und giftiger Gegner, ab Mitte der zweiten Hälfte setzte sich aber die individuelle Klasse der Leipziger durch.
Jochen Seitz schenkte Rieger und Elsner das Vertrauen von Beginn an, Stürmer Ziane begann erneut als Kapitän.
Bei kalten Temperaturen um die fünf Grad waren die Bautzener schneller auf Betriebstemperatur. Lok agierte zwar mit sehr viel Ballbesitz, hatte aber echte Probleme mit dem situativen Pressing der Heimmannschaft. Nach Ballverlusten gab es zweimal Abschlussgelegenheiten für Orosz, jeweils konnte aber noch abgeblockt werden (5./8.). Ab der 15. Minute wachte die Lok-Offensive auf, vor allem Ogbidi sorgte mit seinem Tempo immer wieder für Gefahr. Nach einem solchen Vorstoß vergab Verkamp freistehend die Chance, indem er über den Ball schlug (21.).
Kurz vor der 30-Minuten Marke traf Budissa zur nicht unverdienten Führung: Eine Ecke landete punktgenau auf dem Kopf des bulligen Stürmers Wieckiewicz, der von der Defensive vergessen wurde und freistehend wie wuchtig zum 1:0 einköpfte (27.).
Die Leipziger schalteten in der Folge einen Gang höher und drückten Bautzen in die eigene Hälfte. Kurz vor der Halbzeit wurde der Druck dann zu groß: Eine schöne Halbfeldflanke von Dombrowa fand Eichinger, der gegen die Laufrichtung des Bautzen-Keepers traf und damit die ca. 400 Gästefans jubeln ließ. Das 1:1 war der Pausenstand.
Vom nun angeschalteten Flutlicht angestachelt startete Lok hochmotiviert in die zweite Halbzeit. Bautzen schaffte es nur noch selten, den Ball mal zu halten geschweige denn für Entlastung zu sorgen. Nach schöner Kombination vergab Ziane zunächst noch freistehend die Führung aus elf Metern, seinem Abschluss fehlte an Tempo. Kurz darauf machte er es aber besser: Nach einem langen Schlag rutschte der Ball am letzten Budissa-Verteidiger vorbei, Ziane legte alleine vor Keeper Hartmann quer auf Verkamp, der ins leere Tor traf (58.). Bei der Heimmannschaft schwanden nun sichtlich die Kräfte, Lok machte es jetzt clever und ließ kaum etwas anbrennen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Eichinger geschickt, der den Torwart umkurvte und zur Entscheidung traf (75.).
Die Bautzener gaben sich aber nicht auf, allen voran Torschütze Wieckiewicz hatte noch etwas vor. Doch seinen sehenswerten Kopfball zehn Minuten vor Ende der Partie entschärfte Naumann mit einer Flugeinlage. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit feierte Nachwuchsspieler Zeidler noch sein Profi-Debüt für Lok. Bis zum Ende passierte dann nichts mehr, letztendlich steht ein relativ souveräner Auftritt und das Weiterkommen im Sachsenpokal.
Nächte Woche Freitag geht es dann auch weiter in der Liga. Der Tabellenführer gastiert bei Aufsteiger Plauen, Anstoß im Vogtlandstadion ist 19 Uhr.
Tore: 1:0 Wieckiewicz (27.), 1:1 Eichinger (44.), 1:2 Verkamp (58.), 1:3 Eichinger (75.)
Budissa Bautzen: Hartmann – D. Rohlik (61. Hanisch), Käppler, Schröder, Noack – Cellarius (90. Kittan), Gerhardi – A. Rohlik (61. Lehmann), Orosz (75. Dorn), Zech (81. Harbaum) – Wieckiewicz
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Rieger (46. Siebeck), Wilton, von Piechowski, Dombrowa – Abderrahmane, Eichinger (88. Zeidler) – Ogbidi, Elsner (46. Piplica), Verkamp – Ziane (63. Maderer)
Zuschauer: 1.025
Gelbe Karten: Zech (Bautzen), Ogbidi (Lok)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich
