Das 110. Ortsderby zwischen der BSG Chemie und dem 1. FC Lok hatte keinen Sieger. Die 5.000 Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark sahen auf schwierigem Untergrund in der ersten Halbzeit einen gut aufspielenden 1. FC Lok und in der zweiten Halbzeit das erwartete Kampfspiel.
Cheftrainer Almedin Civa schickte dieselbe Startelf ins Ortsderby wie beim Pokalsieg gegen den FC Eilenburg ins Rennen.
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und gingen bereits in der ersten Spielminute in Führung. Zak Paulo Piplica und Maximilian Schütt hatten gegen Timo Mauer an der Strafraumgrenze keinen Zugriff auf den Ball. Der Leutzscher haute das Leder humorlos rechts unten in die Ecke, Niclas Müller hatte das Nachsehen.
Lok übernahm aber nun nach und nach die Spielkontrolle. Die mündete in zahlreichen Offensivaktionen. In der 15. Minute passte Luca Sirch schön auf Osman Atilgan. Der Linienrichter erkannte aber ein Abseitsstellung des Lok-Stürmers. Zehn Minuten später war es erneut Luca Sirch, der sich auf der linken Seite durchtankte. Zak Paulo Piplica kann die Flanke aber nicht verwerten. Nach 30 Minuten war es aber dann soweit. Luca Sirch, bester Mann auf dem Platz, wurde schön von Lukas Wilton angespielt. Von links kommend schob er den Ball an Benjamin Bellot vorbei ins Tor. Bis zur Pause war Lok in einem packenden Derby weiter klar spielbestimmend.
In Halbzeit zwei wurde der weiche Rasen immer schwieriger zu bespielen. Hohe und weite Bälle sowie viele Zweikämpfe bestimmten das Spielgeschehen. In der letzten Spielminute gab es nach einem Foul von Julian Weigel und anschließender Rudelbildung und Schubsereien insgesamt drei Rote Karten, inklusive Torwarttrainer Tomislav Piplica. Danach was Schluss.
Djamal Ziane fasste nach dem Spiel wie folgt zusammen: "Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Das Unentschieden ist meiner Meinung nach zu wenig. Wir verpennen komplett den Start. Dann musst du hier erstmal zurückkommen. Wir hatten in der ersten Halbzeit alles im Griff. Unterm Strich bin ich nicht ganz zufrieden. Wir hätten in der ersten Halbzeit mehr Tore machen müssen. Mich ärgert eher das 0:1 zu Beginn.“
Am nächsten Freitag findet das letzte Heimspiel des Jahres 2023 im Bruno-Plache-Stadion statt. Gegner ist der Berliner AK. Karten gibt es an allen Vorverkaufsstellen und online: bit.ly/Lok-Tickets
Tore: 1:0 Mauer (1.), 1:1 Sirch (30.)
BSG Chemie Leipzig: Bellot - Horschig, Wajer, Wendt - Brügmann, Mast, Jäpel, Surek - Hilßner (64. Oke), Kirstein (80. Jagatic), Mauer
1. FC Lok Leipzig: Müller - Held (87. Ballo), Schütt, Wilton, Zimmer - Piplica, Weigel, Sirch - Arslan (71. Dombrowa) - Ziane, Atilgan
Zuschauer: 4.999 (darunter 750 Lokfans)
Gelb: Hilßner, Oke, Surek, Kirstein (alle Chemie), Sirch, Ziane (beide Lok)
Rot: Weigel (Lok), Mauer (Chemie)
Fotos: Familie Bahrdt, Thomas Gorlt