Der 1. FC Lok Leipzig zeigt im Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena die beste Saisonleistung und gewinnt hochverdient mit 3:0. Eine großartige Kulisse, bestes Fußballwetter sowie eine spielfreudige Leipziger Mannschaft sorgten für ein sehenswertes Spiel.
Jochen Seitz vertraute der gleichen Startelf wie bei der Niederlage in Zwickau am letzten Spieltag.
Ab der ersten Minute zeigte Lok ein starkes Fußballspiel: Die Mannschaft war in jeder Situation griffig, verlor kaum einen Zweikampf und spielte zielstrebig nach vorne. Und es dauerte keine zehn Minuten, da gab es schon den Ertrag. Nachdem Jenas Butzen im Strafraum Siebeck auf den Fuß stieg, gab es Strafstoß, den Kapitän Abderrahmane eiskalt verwandelte (9.). Der perfekte Start in den Ostklassiker, immerhin ist es das 102. Duell zwischen beiden Teams.
Etwas über 20 Minuten waren gespielt, da hatten die Fans im Bruno-Plache-Stadion erneut den Torschrei auf den Lippen: Eichinger zog einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den langen Pfosten, wo Kang akrobatisch in den Ball hineinsprang. Sein Schuss prallte an die Unterkante der Latte und von dort auf die Torlinie. Dann konnte Verteidiger Reddemann im letzten Moment klären. Kurz darauf startete Dombrowa ein Lionel-Messi- Gedächtnissolo, ließ bei seinem Dribbling die gesamte Hintermannschaft der Jenaer wie Pappfiguren stehen, scheiterte allerdings allein vorm Torwart am Innenpfosten (29.). Doppeltes Pech für die Leipziger innerhalb kürzester Zeit!
Doch lange mussten die Lok-Fans nicht mehr auf das überfällige 2:0 warten. Verkamp ließ noch eine Großchance aus, nicht viel später war es allerdings erneut Abderrahmane, der traf. Eine Ecke rutschte durch zu dem im Rückraum vollkommen allein gelassenen Mittelfeldspieler, der die Kugel mit der Brust annahm und aus zwölf Metern ins Netz donnerte (39.). Es war sein erster Doppelpack seit drei Jahren im Blau-gelben Trikot.
Von der stärksten Offensive der Liga war bis hierhin nichts zu sehen, das lag allerdings auch an der stärksten Defensive, die Jenas Angriffsspiel kaum zur Entfaltung kommen ließen. So stand eine hochverdiente Halbzeitführung.
Auch ein Dreifachwechsel der Gäste konnte das Spiel nach der Pause nicht verändern. Zwar zeigte Jena ordentliche zehn Minuten mit eine guten Abschlussaktion, doch Petermanns Versuch von der Strafraumgrenze kratzte Naumann aus dem Eck (50.). Es sollte die beste Aktion der Gäste in der gesamten Spielzeit bleiben.
Ungefähr ab der 60. Minute hatte Lok wieder alles im Griff, spielte das Spiel jetzt kontrolliert zu Ende, ohne auch nur den Hauch von Leistungsabfall zu zeigen.
Nachdem Jenas Abu El Haija eine Viertelstunde vor Ende die Ampelkarte sah, legte Lok auch noch den dritten Treffer nach: Dombrowa passte den Ball im Zentrum auf Eichinger, der satt per Distanzschuss ins rechte Eck traf (83.). Es war der Schlusspunkt an einem perfekten Sonntagnachmittag!
Unsere Mannschaft kann damit auch den gestrigen Patzer von Verfolger Halle ausnutzen und weiter davonziehen. Der Vorsprung beträgt zum jetzigen Zeitpunkt elf Zähler!
Weiter geht es nächste Woche Samstag, Lok Leipzig gastiert beim SV Babelsberg. Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion ist 16 Uhr.
Tore: 1:0 Abderrahmane (10./ FE), 2:0 Abderrahmane (39.), 3:0 Eichinger (83.)
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, Wilton, von Piechowski (59. Aracic), Adigo – Abderrahmane, Siebeck – Eichinger (85. Piplica), Verkamp (75. Cevis), Kang (75. McLemore) – Maderer (85. Ziane)
FC Carl Zeiss Jena: Liesegang – Butzen, Reddemann, Abu El Haija, Hoppe – Gibson (46. Prokopenko), Petermann, Werner (77. Hehne), Richter (46. Muqaj) – Tattermusch, Zank (46. Löder)
Zuschauer: 7.611
Gelbe Karten: Richter, Abu El Haija, Tattermusch, Werner (alle FCC)
Gelb-Rote Karte: Abu El Haija (FCC)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich