Es war ein echter Arbeitssieg, am Ende zählt aber das Ergebnis: Der 1. FC Lok hat bei mutigen Grimmaern mit 2:0 gewonnen und das Finale im Sachsenpokal gebucht. Bei sonnigem Fußballwetter machte ein Doppelschlag nach der Pause den Unterschied.
Erwartungsgemäß nahm Jochen Seitz seine „Pokal-Wechsel“ vor: Müller stand im Tor, Ziane begann in der Sturmspitze.
Bereits ab der ersten Minute war Grimma der erwartet unangenehme Gegner. Die Mannschaft warf kämpferisch alles rein und zeigte auch spielerisch starke Ansätze. Zwar hatte der Spitzenreiter aus der Regionalliga Nordost deutlich mehr Ballbesitz, fand aber in Hälfte eins keine Lücke im Abwehrverbund der Muldestädter.
Und auch die besseren Möglichkeiten hatte zunächst die Heimmannschaft: Ex-Lok-Spieler Tommy Kind scheiterte nach einer flachen Hereingabe aus fünf Metern an Keeper Müller (20.), der bei der darauffolgenden Ecke ebenfalls überragend einen Kopfball von Grimmas Stoßstürmer parierte. Zwei Weltklasse-Paraden von „Mü“ hielten hinten die Null!
Von Loks gefürchteter Offensive kam in der ersten Hälfte wenig: Die beste Chance vor dem Seitenwechsel hatte Verkamp per Kopf, doch Torwart Hauswald fischte die Kugel aus dem Eck (42.). So blieb es beim 0:0.
Nach der Pause wirkte die Lok-Mannschaft wie ausgewechselt, die Leipziger hatten nun deutlich mehr Zugriff auf das Spiel, agierten ballsicher und kamen auch zu Gelegenheiten. Nachdem Abderrahmane zunächst noch knapp verzog (52.), klingelte es nur eine Minute später im Kasten der Grimmaer: Dombrowa wurde im Zentrum nicht richtig angegriffen und traf abgezockt per Distanzschuss, Hauswald konnte dem platzierten Schuss nur hinterherschauen.
Die Leipziger wollten den Sack nun frühzeitig zumachen und spielten weiter nach vorne, der Lohn folgte nur zwei Minuten nach der Führung: Eine Ecke von Klump rutschte durch an den langen Pfosten, wo von Piechowski die Kugel über die Linie drückte (55.) – es war ein typisches Tor des Verteidigers in den letzten Wochen, der einen echten Torriecher entwickelt. Das 2:0 wurde natürlich frenetisch bejubelt und beruhigte die Nerven der zahlreichen mitgereisten Lok-Fans!
Anbrennen ließ die „Loksche“ nun nichts mehr und spielte das Ganze bei sonnigen 25 Grad runter. Grimma war zwar bemüht, die Kräfte schwanden allerdings minütlich. In der Schlussphase erarbeitete man sich noch ein paar Standardsituationen, die die Lok-Defensive aber gut wegverteidigte. Eine gute Gelegenheit zum Anschlusstreffer gab es aber noch: Nach einem langgezogenen Freistoß wirkte der freistehende Bartsch zu überrascht und schaffte es nicht, das Spielgerät aufs Tor zu drücken (88.).
Und so hatte jeder Lok-Fan kurz darauf Gewissheit: Der 1. FC Lok steht zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren im Finale des Sachsenpokals! Gibt es auch den dritten Sieg? Beantwortet wird die Frage am 24. Mai, wo das Finale steigt.
Zunächst geht es aber in der Liga weiter: Am Ostersonntag gastiert Lok bei Hertha Zehlendorf, Anstoß ist 13 Uhr. Karten gibt es an der Tageskasse.
Und wer nicht bis dahin auf den Lieblingsverein verzichten kann: Jeder Lok-Fan ist herzlich zum blau-gelben Osterfest am Karsamstag eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Tore: 0:1 Dombrowa (53.), 0:2 von Piechowski (55.)
FC Grimma: Hauswald - Wächtler (73. Walter), Bartsch, Schumann, Hübner (73. Spreitzer) - Tröger, Ziffert - Schubert, Mattheus (59. Markus), Nitschke - Kind (73. Baum)
1. FC Lok: Müller - Dombrowa, Wilton (86. Aracic), Von Piechowski, Klump - Aberrahmane (63. Piplica) - Verkamp (73. Ogbidi), Siebeck, Cevis (73. Elsner), Kang (46. Ballo) - Ziane
Zuschauer: 1.480 (ca. 1.000 Lok-Fans)
Gelbe Karten: Mattheus, Nitschke (beide Grimma), Ziane, Wilton (beide Lok)
Fotos: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich