Einfach danke zu sagen, fühlt sich viel zu wenig an. Und in drei Sätzen nach 3 1/2 Jahren sich zu verabschieden, schwer.
Als ich in der Kabine 2020 vorgestellt wurde, waren alle am Boden. Der Verein, die Gremien, die Mannschaft, die Fans. Nur ein Spieler hatte einen Vertrag. Die 3. Liga verpasst und in drei Wochen begann die neue Regionalliga-Saison. Mit einem Budget, das nur ein Ziel hatte: die Profibedingungen aufrecht zu erhalten.
Gemeinsam haben wir angepackt und drei Jahre später uns viel Respekt in der Liga erarbeitet. Mit ansehnlichem Fußball und einer Mannschaft aus einer Mischung von jungen Wilden und Spielern, an die niemand mehr so richtig geglaubt hatte.
Wir haben es geschafft, zweimal den Sachsenpokal zu gewinnen. In der Tabelle sind wir immer weiter nach oben geklettert. Höhepunkt war der vierte Platz in der letzten Saison.
Die Umstände waren nicht immer einfach: wir hatten den coronabedingtem Saisonabbruch, das Spiel beim BFC Dynamo bestritten wir zum Beispiel mit einem 13-Mann-Kader, andere Vereine hatten vorteilhaftere Bedingungen.
Die harte Arbeit auf der Geschäftsstelle, das kleine Team um die erste Mannschaft, der Fleiß der Spieler, das Wirken der vielen Ehrenamtlichen, Sponsoren, Förderer, treuen Mitglieder, Menschen, die man auf keiner Liste sieht, bis hin zu den Platzarbeitern, den Busfahrern sowie den Vereinsgremien und am Ende den Fans, die ich bis zu meinem letzten Spiel immer bewundere, haben diesen Erfolg ermöglicht.
Weil wir wussten: Wir sind als Verein eine Einheit!
All diesen Menschen bin ich zutiefst dankbar für ihre Unterstützung und ziehe alle Hüte vor Euch, mit welcher Hingabe ihr die Loksche unterstützt. Vielen Dank für die herzliche Aufnahme meiner Familie beim 1. FC Lok.
Danke an das kleine Team um die erste Mannschaft, das Trainerteam und an jeden einzelnen Spieler der in diesen 3 1/2 Jahren alles gegeben hat. Sportlich bleiben mir die zwei Pokalsiege, insbesondere das Heimspiel gegen Chemnitz für immer in Erinnerung. Das Bruno-Plache-Stadion ausverkauft zu sehen und ich mitten drin: das war der Wahnsinn!
In den sechs Derbys gegen Chemie konnten wir dreimal gewinnen, zweimal spielten wir unentschieden. Dass es so kommt, hätte ich 2020 selbst nicht gedacht.
Der 3:2-Sieg in Chemnitz, das Siegtor in der 101. Minute beim 3:2-Auswärtsieg in Jena: Manchmal war auch der Fußballgott auf unserer Seite. In vielen Spiele haben die Jungs in den letzten Minuten das Spiel gedreht. Auch diese Spiele bleiben mir in Erinnerung.
Mein emotionaler Tiefpunkt war im März 2023 der Schicksalsschlag der Familie Löwe, der Tod der geliebten Tochter. In diesem schweren Moment hat die Loksche ihre Delle bekommen, ihren Ruhepol Thomas Löwe als Präsidenten verloren. Ab da war nichts mehr so wie es war.
Was sportlich diese Saison noch positiv angefangen hatte, ist nun leider zu Ende gegangen. Die letzten acht bis neun Monate waren sehr hart: Für mich, meine Familie und auch für die gesamte Lok-Gemeinde.
Ich gebe nie auf! Ich bin ein Kämpfer, lasse keinen im Stich! Ich weiß aber auch, dass man bei einer sportlichen Schieflage personelle Entscheidung respektieren muss. Ich wünsche mir, dass unser 1. FC Lok wieder die Einheit wird, die wir mal waren.
Liebe Lok-Familie, bitte unterstützt weiterhin die Jungs, sie haben einen großartigen Charakter. Sie geben jeden Tag Gas, sind im Moment etwas verunsichert, aber mit eurer Hilfe werden sie das Blatt wenden.
Zum Schluss nochmal ein großes Dankeschön. Ich bin stolz, ein Teil von euch und der Geschichte des 1. FC Lok gewesen zu sein!
Euer Alme