Was. Für. Eine. Dramatik. Der 1. FC Lok setzt sich vor über 12.000 Fans im ausverkauften „Bruno“ gegen Erzgebirge Aue durch und gewinnt zum dritten Mal in fünf Jahren den Sachsenpokal! Nach 120 umkämpften Minuten brachte das Elfmeterschießen die Entscheidung, in dem Keeper Müller und Verteidiger Kireski zu Helden wurden.
Eichinger fiel kurzfristig erkrankt aus. Zudem begannen Ziane in der Sturmspitze und Pokal-Keeper Müller im Tor.
Das Spiel war ab Minute 1 eines Sachsenpokalfinales würdig: Eine überragende Stimmung auf den Rängen begleitete ein hochklassiges Spiel. Aue störte Lok früh im Spielaufbau, doch die Leipziger hielten zweikampfstark dagegen. Es war das erwartet ausgeglichene Spiel, allerdings ohne die großen Torchancen.
Die erste richtig gute Möglichkeit hatte der Gast aus dem Erzgebirge: Einen Dropkick-Abschlag von Torwart Männel konnte Wilton nicht kontrollieren. Sijaric spielte die Kugel in den Strafraum zu Seitz, der knapp vorbeischoss (30.). Kurz darauf kam auch die „Loksche“ zur ersten Chance, doch nach Pass von Verkamp wurde Ziane im letzten Moment noch abgeblockt (33.). Auch danach blieb es unfassbar umkämpft, beide Teams waren voll da. Ein Knistern lag in der Luft. Mit einem 0:0 ging es in die Pause.
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Das Spiel war keine 40 Sekunden wieder angepfiffen, da probierte es Kang aus der Distanz. Den strammen Schuss längte Männel mit einer Glanzparade über die Latte. Und Lok blieb dran: Nach Flanke von Verkamp kam Siebeck aus fünf Metern zum Kopfball, köpfte allerdings knapp drüber (59.). Die Partie kippte langsam in die Leipziger Richtung.
In der 63. Minute gab es dann die große Chance auf die Führung: Einen hohen Ball von Abderrahmane legte Verkamp volley in die Mitte. Cevis köpfte die Kugel zu Ziane, der aus fünf Metern über das Tor schoss. Das hätte die Führung sein können!
Kurz darauf kamen auf einmal die Veilchen zu einem Kopfball nach einer Ecke, doch Müller rettete sensationell auf der Linie (65.). Das Spiel war nun extrem temporeich – auch die Zuschauer waren begeistert.
Gegen Ende der Begegnung wurde Aue ein bisschen druckvoller, doch außer zwei, drei halbwegs gefährlichen Distanzschüssen sprang nichts dabei herum. Die Lok-Defensiver verteidigte aber auch aufopferungsvoll. So ging es in die Verlängerung.
Und in der wurde es so langsam dramatisch. Beide Mannschaften bissen, vor allem die Leipziger spielten auf dem Zahnfleisch. Es war ein Kampf. Um 19:01 Uhr, nach 120 nervenaufreibenden Minuten, pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Es ging ins Elfmeterschießen.
Die ersten zehn Schützen trafen alle, Müller war bei zwei Versuchen noch dran. Doch den Versuch des sechsten Auer Schützen fischte er beeindruckend aus dem Eck, Krake „Mü“ brachte Lok den Vorteil! Und den ließ sich Verteidiger Kireski nicht mehr nehmen, er traf und verwandelte das Bruno-Plache-Stadion in ein Tollhaus! Die Fans stürmten den Platz, feierten sich und die Mannschaft für eine unglaubliche Kraftleistung. Lok Leipzig ist Sachsenpokalsieger 2024/2025!
Na wenn das nicht mal Werbung für das nächste Spiel ist. Bereits am Mittwoch empfängt Lok den TSV Havelse zum Relegationshinspiel. Das Stadion wird da mindestens genauso kochen.
Aktuell sind noch etwa 600 Tickets verfügbar: https://www.ticket-onlineshop.com/ols/lok-leipzig/de/tagesfahrkarten/channel/shop/areaplan/venue/event/616015
Und wer nicht dabei sein kann, unterstützt unsere Mannschaft von zu Hause. Für unseren Traum!
Torschüsse: 12 – 12
1. FC Lok Leipzig: Müller – Ballo, Wilton, von Piechowski, Dombrowa (77. Kireski) – Abderrahmane – Kang (106. Piplica), Cevis (81. Elsner), Siebeck, Verkamp (70. Ogbidi) – Ziane (70. Maderer)
FC Erzgebirge Aue: Männel – Barylla, Majetschak, Vukancic (76. Hoffmann) – Fallmann, Pepic, Fabisch (115. Seidel), Jakob (25. Rosenlöcher) – Sijaric (99. Kallenbach), Seitz (65. Loune), Stefaniak
Zuschauer: 12.154 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Elsner (Lok), Hoffmann, Stefaniak (Aue)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich