Die Meisterschaft der Regionalligasaison 2024/25 geht nach Leipzig! In einem wilden, ereignisreichen Spiel hat der 1. FC Lok den Sack zu gemacht und 4:2 gegen Rot-Weiß Erfurt gewonnen.
Drei Änderungen gab es in der ersten Elf: Maderer war nach Gelbsperre zurück, zudem starteten Ballo und Cevis.
Lok wollte von Beginn an nichts dem Zufall überlassen und startete aktiv in die Partie. Viele Ballgewinne im Mittelfeld sorgten für aussichtsreiche Gegenangriffe. Eine erste Hereingabe von Verkamp verpasste der reingrätschende Maderer nur knapp (7.).
Kurz darauf war es dann passiert: Dombrowas Hereingabe aus dem Halbfeld faustete RWE-Keeper Otto noch vor Maderer weg, allerdings direkt vor die Füße von Cevis. Der nahm den Ball von der Strafraumgrenze direkt und traf ins verwaiste Tor (12.). Was für ein perfekter Zeitpunkt für sein erstes Saisontor!
Der erste deutsche Meister spielte das in der Folge abgezockt, fast wie eine Heimmannschaft. Erfurt beschäftigte sich zu viel mit dem Schiedsrichter und brachte kaum gefährliche Aktionen auf den Platz.
Aus dem absoluten Nichts glich Erfurt aus. Verkamp versprang der Ball im Mittelfeld, sodass Ugondu in die Aktion kam. Der zog in Arjen-Robben-Manier in die Mitte und versenkte den Ball im langen Eck (35.). Ein schöner Treffer, da war wenig auszurichten. Ab dem Moment war Rot-Weiß besser in der Partie und ging fast in Führung: Naumann rettete nach einer Ecke auf der Linie (38.).
Doch der Spitzenreiter hatte das letzte Wort in der ersten Hälfte. Eichinger mit einen wunderschönen Steckpass auf Maderer, der sich im Zweikampf durchsetzte und eiskalt vollstreckte (42.). Die Halbzeitführung!
Erfurt kam nochmal mit Schwung aus der Kabine, nach einer Ecke klärte Abderrahmane auf der Linie (48.). Man merkte den Thüringern an, dass sie die Saison nicht mit einer Niederlage beenden wollten, doch auch Lok blieb hellwach.
Nach 60 Minuten war dann endgültig Partystimmung im Lok-Block angesagt. Einen Schlag aus der eigenen Hälfte verlängerte Cevis in Mittelfeld wunderschön mit der Hacke auf Eichinger, der Tempo aufnahm. Im richtigen Moment legte er raus auf Verkamp, der in die kurze Ecke traf. Was für ein schöner Spielzug, und die Entscheidung im Meisterschaftskampf! Im Parallelspiel zerlegte Greifswald den HFC und führte deutlich.
Erfurt bekam dann noch einen schmeichelhaften Elfmeter, Kaufmann fädelte gegen Ballo ein. Naumann parierte zwar sensationell den ersten Versuch von Trübenbach, der den Nachschuss dann im Tor unterbrachte (66.).
Für den neutralen Zuschauer blieb es ein ereignisreiches Spiel, es ging hin und her, eine Strafraumaktion jagte die nächste. Erst scheiterte Cevis an Otto (78.), eine Minute später hielt Naumann den Distanzschuss von Ugondu (79.). Werbung den Fußball. Das sah sicher auch Jens Härtel so, der auf der Tribüne das Geschehen verfolgte – er ist Trainer beim FC Erzgebirge Aue, unser Finalgegner im Sachsenpokal.
Die letzten Minuten passierte nicht mehr viel, die Zeit wurde in der Kurve genutzt, um die Meister-Choreo vorzubereiten. Doch ein Tor sahen die euphorischen Fans noch: Der eingewechselte Ziane verwandelte einen Foulelfmeter souverän in die Tormitte (88.)
Kurz darauf war Schluss, es brachen alle Dämme. Die Fans stürmten in den Innenraum, um ihren Helden ganz nah zu sein. Die Mannschaft feierte vor dem Gästeblock. Was für eine Momentaufnahme: Der 1. FC Lok Leipzig ist Meister der Regionalliga Nordost! Eine unglaubliche Leistung jedes einzelnen, der im und um den Verein herum tätig ist.
Und das nächste große Highlight steht in nicht mal einer Woche an: Lok Leipzig trifft am Samstag im Finale des Sachsenpokals auf Erzgebirge Aue. Anpfiff im „Bruno“ ist 16:30 Uhr. Kommt alle rum, Restkarten sind noch verfügbar!
Tore: 0:1 Cevis (12.), 1:1 Ugondu (35.), 1:2 Maderer (42.), 1:3 Verkamp (59.), 2:3 Trübenbach (66.), 2:4 Ziane (88./FE)
Torschüsse: 12 – 11
Spieler des Spiels: Stefan Maderer
FC Rot-Weiß Erfurt: Otto - Moritz, Schwarz, Fabinski (84. Voilenko), Boboy (84. Dabo) - Santana Soares, Maluze – Caciel (63. Trübenbach), Wolf (55. Langner), Felßberg (63. Kaufmann) – Ugondu
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa (68. Kireski), von Piechowski (81. Aracic), Wilton, Ballo - Abderrahmane - Verkamp, Siebeck (68. Elsner), Eichinger (60. Ogbidi), Cevis – Maderer (60. Ziane)
Zuschauer: 11.634 (über 2.000 Lok-Fans)
Gelbe Karten: Wolf (RWE), Maderer, Elsner (beide Lok)
Foto: Thomas Gorlt, Text: Hannes Ulrich