Der 1. FC Lok hat das 111. Stadtderby vor heimischer Kulisse gegen die BSG Chemie 0:2 verloren. Vor der beeindruckenden Kulisse von 10.700 Zuschauern war es von Beginn an eine zähe Partie, die abgezockte Leutzscher für sich entschieden.
Bei Lok gab es eine Änderung in der Startaufstellung, der zuletzt gesperrte Zak Paolo Piplica kehrte in die erste Elf zurück. Dafür nahm Maximilian Schütt auf der Bank Platz.
Die vor einem solchen Spiel typische emotionale Stimmung schien sich von Beginn an auf die Mannschaft übertragen zu können. Nach nicht mal fünf Minuten köpfte Osman Atilgan einen Freistoß von Sirch freistehend über das Tor, das hätte fast schon die Führung für Lok sein müssen. Stattdessen nutzte Chemie seine erste Chance eiskalt, begünstigt durch einen Abwehrfehler von Lukas Wilton: Der Verteidiger ließ einen Kopfball von Mauer durchrutschen, Harant blieb dann alleine vor Müller cool und netzte zur Führung nach knapp einer Viertelstunde ein.
In der Folge ließen die Leutzscher Lok kommen, außer ungefährlichen langen Bällen kam da aber nicht viel. Die Mannschaft von Tomislav Piplica wirkte ideenlos. Chemie stand hinten sicher, zeigte sich aber immer mal mit Gegenstößen gefährlich. Kurz vor der Halbzeit führte ein solcher zum 0:2. Ein weiter Ball kam bei Jäpel an, der auf einmal durchgebrochen war und Müller aus spitzem Winkel tunnelte.
Wer auf ein Aufbäumen in der zweiten Hälfte gehofft hat, der wurde schnell enttäuscht. Man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, es probiert zu haben, aber es fehlte einfach an allem: Kaum Durchschlagskraft, wenig Kampf und somit auch nicht wirklich Torabschlüsse.
Trotz dieses unerfreulichen Ausgangs gilt es, die Mannschaft beim letzten Auswärtsspiel diese Saison zu unterstützen: Nächte Woche Sonntag geht es zum Berliner AK, Anstoß ist 13 Uhr.
Tore: 0:1 Harant (14.), 0:2 Jäpel (45.)
1. FC Lok Leipzig: Müller – Dombrowa, Löhmannsröben (58. Abderrahmane), Wilton, Zimmer – Piplica – Atilgan, Weigel, Sirch, Adigo – Ballo (71. Schütt)
BSG Chemie Leipzig: Bellot – Harant, Wendt, Horschig (73. Wajer), Brügmann – Surek (80. Oke) – Jäpel (80. Hilßner), Kaymaz, Mast, Mauer (80. Kastull) – Kirstein (68. Mäder)
Zuschauer: 10.700
Gelbe Karten: Sirch, Weigel, Wilton, Zimmer (alle Lok), Horschig, Kaymaz, Brügmann, Hilßner (alle Chemie)
Gelb-Rot: Brügmann (Chemie)
Text: Hannes Ulrich - Foto: Familie Bahrdt