Es gibt Geschichten im Leben, die schreibt nur der Fußball. Selbst Hollywood hätte das Drehbuch dieses Nachmittages wohl für zu kitschig befunden und zur Nachbearbeitung zurück gegeben. Der 1. FC Lok gewann nach großem Kampf und in Unterzahl in der 11. Minute der Nachspielzeit durch das erste Saisontor von Kapitän Djamal Ziane mit 3:2 beim FC Carl Zeiss Jena. Ein dramatisches Spiel, dass alle Beteiligten für den Rest ihres Lebens nie vergessen werden!
Rein ins Spiel! Cheftrainer Almedin Civa brachte Osman Atilgan für Ryan Adigo und Abou Ballo ersetzte den angeschlagenen Lukas Wilton. Jena startete wie die Feuerwehr, die Loksche bekam keinerlei Zugriff auf Ball und Gegner. Bereits in der vierten Minute hatte Lukas Lämmel die erste dicke Torchance für die Gastgeber, Lok-Torhüter Niclas Müller parierte stark. Es sollte nicht die letzte Glanztat des 21-jährigen Krostitzer gewesen sein.
Wenige Momente später verpasste Elias Löder die Jenaer Führung, die dann aber in der achten Spielminute fiel. Nach einer Flanke von Jonathan Muiomo köpfte Elias Löder ins rechte Eck. Jonathan Muiomo traf kurz danach nur den rechten Pfosten.
In der 19. Minute bejubelten die Jenaer Fans schon die 2:0-Führung. Doch Schiedsrichter Henry Müller entschied auf Freistoß für Lok. Und dann fiel in der 22. Minute plötzlich der Ausgleich. Luca Sirch brachte den Ball von rechts auf Osman Atilgan, der ins rechte Eck einköpfte. Die Messestädter waren nun wieder im Spiel, Zak Paulo Piplica hatte sogar die Chance auf die Führung.
In der 50. Minute setzte sich Tobias Dombrowa auf der rechten Seite durch. Sein flacher Pass fand in Osman Atilgan einen dankbaren Abnehmer und auf einmal führte die Loksche. Die Messestädter hatten das Spiel nun unter Kontrolle, Jena fand kaum noch statt. Doch wieder wendete sich das Blatt, als Riccardo Grym in der 67. Minute wiederholt Foul spielte und die Ampelkarte sah. Nun drängte Jena auf den Ausgleich, Joel Richter köpfte über das Tor, Fynn Kleeschätzky traf nur das Lattenkreuz. Und dann war erneut Elias Löder zur Stelle, nagelte den Ball in der 84. Minute volley ins rechte Eck zum 2:2. Jena drängte nun auf den Sieg und Joshua Endres hatte in der 87. Minute die dicke Chance, doch Keeper Niclas Müller klärte sensationell.
Und dann gab es in der elften Minute der Nachspielzeit noch einmal Freistoß für Lok Leipzig. Die Eingabe von Abou Ballo bekam Djamal Ziane auf den Kopf und der Ball zappelte im Netz. Der Rest war unfassbarer Jubel!
Am nächsten Sonnabend kommt der Tabellenzweite Greifswalder FC ins Bruno-Plache-Stadion. Anstoß ist 13 Uhr. Karten gibt es an allen Vorverkaufsstellen und online: bit.ly/Lok-Tickets
Tore: 1:0 Löder (8.), 1:1 Atilgan (22.), 1:2 Atilgan (50.), 2:2 Löder (84.), 2:3 Ziane (90.+11)
FC Carl Zeiss Jena: Kunz (66. Babke) - Halili, Strietzel, Kleeschätzky (79. Grimm), Gipson (66. Richter) - Hehne (56. Zank) - Krauß, Lämmel, Löder, Muiomo - Dahlke (66. Endres)
1. FC Lok Leipzig: Müller - Ballo, Held, Sirch, Schütt - Piplica (90.+6 Sierck), Abderrahmane (79. Zimmer) - Dombrowa (62. Adigo), Grym, Atilgan (79. Weigel) - Ziane
Zuschauer: 5.026
Gelb: Dahlke, Muiomo, Strietzel (alle Jena) - Grym, Atilgan, Adigo (alle Lok)
Gelb-Rot: Grym (wdl. Foul/67.)