Ein absolutes Traumtor sollte am Ende den Unterschied machen: Vor über 5.000 Fußballfans gewann Lok das erste Heimspiel der noch jungen Saison mit 1:0 gegen die VSG Altglienicke – am Ende verdient, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war.
Jochen Seitz vertraute der gleichen Startelf wie beim Auftaktremis in Zwickau. Der Start in die Partie gehörte klar den Berlinern. Mit über 70 Prozent Ballbesitz in den ersten 15 Minuten drückten sie die Leipziger in die eigene Hälfte. Das ballsichere Spiel war zwar sehenswert, mehr aber auch nicht: Chancen sprangen keine heraus gegen die gut organisierte Heimdefensive. Die paar gefährlichen Distanzschüsse blockte das Abwehrbollwerk aus Probstheida .
Die erneute Doppelspitze Ziane/ Maderer kam erstmal noch nicht auf Touren. Das sollte sich nach einer halben Stunde dann schlagartig ändern: Eine Halbfeldflanke von Cevis kam auf Höhe des Elfmeterpunktes bei Ziane herunter. Bei dem etwas schwierig zu nehmenden Ball auf Brusthöhe reagierte der Goalgetter aber instinktiv. Per Seitfallzieher nahm er die Kugel direkt und traf sehenswert ins Eck (30.). Was für ein Treffer! Altglienicke wirkte geschockt und Lok hatte Rückenwind. Maderers Kopfball küsste noch den Pfosten (32.), erneut Ziane scheiterte ebenfalls per Kopf (34.). Danach zog sich die Heimmannschaft wieder zurück, bis zur Pause passierte nichts mehr.
Die zweite Hälfte glich dem ersten Abschnitt. Die VSG hatte oft den Ball, Lok stand aber sattelfest. Den Knackpunkt gab es in der 58. Spielminute: VSG-Verteidiger Kebe kreuzte nach einem langen Schlag den Laufweg von Ziane. Der nahm den leichten Kontakt an und fiel. Zurecht zückte der Schiedsrichter die rote Karte.
In Überzahl hatte Blau-Gelb alles im Griff, ohne groß auf den zweiten Treffer zu gehen. Dieser fiel dann kurz vor Schluss fast trotzdem. Naumann holzte die Kugel einfach mal nach vorne, Maderer verlängerte in den Lauf von Joker Adetula. Der kam gerade noch mit der Fußspitze an den Ball, scheiterte aber am herausstürmenden Schlussmann der Gäste (80.). Die einzige wirkliche Möglichkeit für die Gäste gab es in der Nachspielzeit, als ein Freistoß neben den Kasten ging. Leidenschaftlich verteidigte die Defensive alles weg, auch die siebenminütige Nachspielzeit wurde überstanden. Lok gewinnt das erste Spiel in der neuen Saison!
So kann man doch Mal ins Wochenende starten! Vier Punkte aus zwei Spielen, die gleiche Ausbeute wie letzte Saison. Der Lok-Express rollt wieder, auch auf dem neuen Rollrasen! Weiter geht es nächste Woche Sonntag erneut mit einem Heimspiel. Zu Gast ist der ZFC Meuselwitz, Anpfiff ist 14 Uhr. Alle hin!
Tor: 1:0 Ziane (30.)
Torschüsse: 9:9
Ecken: 4:2
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrawa, von Piechowski (87. Stein), Wilton, Grötzinger – Arcalean (76. Elsner), Abderrahmane (71. Siebeck), Cevis, Kang (76. Maier) – Maderer, Ziane (71. Adetula)
VSG Altglienicke: Klatte – Tezel, Kebe, Kapp, Lübke (77. Friedrich) – Hartl (83. Roczen), Rieder, Türpitz (66. Sylla) – Schickersinsky, Nietfeld (66. Manske), Kizildemir
Zuschauer: 5.063 (1 handgezählter Gästefan)
Gelbe Karten: Cevis, von Piechowski, Elsner (alle Lok), Saliger, Friedrich, Sylla (alle Altglienicke)
Rote Karte: Kebe (Altglienicke)
Foto: Familie Bahrdt, Text: Hannes Ulrich