Der Spitzenreiter ist durch einen knappen Erfolg beim VFC Plauen zurück in der Erfolgsspur. In einem nervenaufreibenden Spiel inklusive zweier Aluminiumtreffer und roter Karten erlöste ein später Elfmeter die Leipziger.
Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Bautzen gab es fünf Veränderungen in der Startelf. Top-Torjäger Maderer war zurück in der ersten Elf ebenso wie Siebeck, Piplica, Aracic und Adigo.
Temperaturen um den Gefrierpunkt zum Trotz waren die Messestädter sofort heiß auf den Auswärtssieg: Nach einer Ecke von Verkamp senkte sich Aracics Kopfball allerdings nur auf die Latte (5.), kurz darauf war Siebeck frei durch und scheiterte an Plauens Schlussmann (8.). Der Gastgeber kam in der Anfangsphase überhaupt nicht in die Partie, Lok erspielte sich eine Chance nach der anderen. Nach schöner Kombination traf Ogbidi aus fünf Metern den Pfosten, Verkamp verzog den Nachschuss freistehend in den Plauener Nachthimmel (23.).
Ab der 30. Minute fing sich der VFC und konnte das Spiel ein bisschen beruhigen. Ab und zu trauten sich die Vogtländer in die gegnerische Hälfte, ohne groß gefährlich zu werden. Die besseren Chancen hatte weiter Lok, Maderers Kopfball wurde gerade noch geblockt (37.).
Die erste Hälfte endete mit einem Paukenschlag. Nach einem Freistoßpfiff für Plauen gab es eine kleine Rudelbildung: Kämpfer ließ sich von Siebeck zu einem Schubser hinreißen, der Schiedsrichter zückte sofort die rote Karte. Direkt danach war Pause.
Mit einem Mann weniger zog sich das Kellerkind ab der 46. Minute tief in die eigene Hälfte zurück. Lok tat sich trotz übermächtigem Ballbesitz extrem schwer, gefährlich zu werden. Die Defensive des VFC verteidigte leidenschaftlich alles weg.
Angepeitscht von knapp 850 mitgereisten Fans gab die Mannschaft bis zum Ende alles und wurde schließlich in der letzten Minute belohnt: Nach einem schönen Steckpass kam Plauen-Keeper Pieles zu spät gegen Dombrowa, der Schiedsrichter zeigte zurecht auf den Punkt. Abderrahmane blieb dann ganz cool und traf souverän in die Tormitte zur Führung.
Der VFC schmiss dann nochmal alles nach vorne, eine klare Chance sprang dabei aber nicht heraus. Stattdessen sah der zweite Spieler die rote Karte: Im Anschluss an eine Ecke verhakten sich die am Boden liegenden Träger und von Piechowski. Der Plauener hinderte den Leipziger Verteidiger dann am Aufstehen, indem er ihm das Bein wegzog. Auf Hinweis seines Assistenten schickte Schiedsrichter Albert ihn vorzeitig zum Duschen. Der „Red Friday“ für Plauen war damit perfekt.
Nicht einmal eine Zeigerumdrehung später war dann auch Schluss und Lok feierte einen hart erkämpften Erfolg im Vogtlandstadion!
Der Spitzenreiter der Regionalliga Nordost bleibt damit auswärts ungeschlagen und punktet nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in der Liga wieder dreifach.
Zum Abschluss der Hinrunde kommt nächste Woche Sonntag Rot-Weiß Erfurt ins Bruno-Plache-Stadion. Anpfiff ist 13 Uhr.
Tor: 0:1 Abderrahmane (89., Elfmeter)
VFC Plauen: Pieles – Jusic (85. Andrepoulus), Tanriver, Fischer, Morosow – Riedl (84. Abayomi), Limmer – Kämpfer, Winter, Martynets (68. Träger) – Will
1. FC Lok Leipzig: Naumann – Dombrowa, Aracic, von Piechowski, Adigo – Siebeck, Abderrahmane – Ogbidi (72. Ziane), Piplica (78. Elsner), Verkamp, Maderer (90. Rieger)
Zuschauer: 2.355 (ca. 850 Lok-Fans)
Gelbe Karten: Oswald (Plauen), Adigo, Maderer, Elsner (alle Lok)
Rote Karten: Kämpfer, Träger (beide Plauen)
Text: Hannes Ulrich